Natur und Umwelt von Gran Canaria

Über zehntausend verschiedene Tier- und Pflanzenarten leben auf den Kanaren, mehr als 3.500 davon sind endemisch, kommen also nur auf diesen Inseln vor.

Vor der "Conquista" war Gran Canaria zum größten Teil mit Wäldern bedeckt. Diese wurden abgeholzt um den stets steigenden Bedarf an Brennstoff und Baumaterial für Häuser und Schiffe zu decken. Dies war die Zeit der Entdeckungsreisen und Gran Canaria war eine wichtige Station auf den Weg in die "neue Welt". Als in der Mitte des 20. Jahrhunderts nur noch ungefähr 10% der Wälder übrig waren, ergriff die In­selregierung Schutzmaßnahmen und begann mit der Aufforstung. Auch ist der Bedarf nach Holz durch die Umstellung auf andere Bau- und Brennstoffe wie Gas und Elekt­rizität stark gesunken. Die größte Bedrohung der Bäume ist jetzt das Feuer, vor allem in den trockenen Sommermonaten ist die Waldbrandgefahr sehr groß.

Windkraft spielt auf Gran Canaria eine wachsende Rolle, ein Beispiel ist der moderne Windkraftpark bei Vecindario. Auch Sonnenenergie wird zunehmend genutzt. Der hohe Wasserbedarf des Fremdenverkehrs wird weitgehend gedeckt durch Meerwasser, in Meerwasserentsalzungsanlagen aufbereitet. Die Aufbereitung ist sehr energieaufwendig und daher teuer. Um zu vermeiden, dass durch den wach­senden Tourismus das Wasser verschmutzt wird, müssen alle touristischen Anlagen ihre Abwässer in Klärwerken entsorgen. Das aufbereitete Abwasser wird teils zur Bewässerung von Gartenanlagen benutzt. Viele Hotels sind bemüht umweltfreundlich, zu funktionieren und ihren Wasser- und Energieverbrauch zu verringern.

Insgesamt steht rund ein Drittel der Insel unter Naturschutz. Zu den 32 Naturschutz­gebieten der Insel gehören Naturparks, Naturreservate, Naturdenkmäler; Land­schaftsschutzgebiete und Gebiete, an denen ein hohes wissenschaftliches Interesse besteht. All diese Naturschutzgebiete sind durch eine typische Tier- und Pflanzenwelt gekennzeichnet.

Zu den bedeutendsten Naturparks gehört der Roque Nublo mit seinem gleichnamigen Monolith von 65 m Höhe. Auf den Wanderwegen kann im Winter schon einmal Schnee liegen.

Ein weiteres, sehr bedeutendes Naturschutzgebiet ist der Naturpark Tamadaba in der Nähe der Stadt Agaete. Im Naturpark Monte Doramas finden sich noch Überreste des wunderschönen kana­rischen Lorbeerwaldes, der einst weite Teile Gran Canarias bedeckte und in seiner Pflanzenvielfalt an die tropischen Regenwälder und die dichten Wälder aus dem Tertiär erinnert.

Die Dünen von Maspalomas sind wohl das bekannteste Naturreservat Gran Canari­as. Dieses 400 ha große Gebiet beherbergt neben den Dünen noch einen Palmen­hain und eine Lagune. Mit Hilfe dieser Naturparks wird versucht die Schönheit und den einmaligen Charakter Gran Canarias zu bewahren.